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Kata Bunkai 

(Formenaufgliederung)

 

Die Aufspaltung (das Verst�ndnis) einer Form, ist wohl die gr��te Herausforderung in der gesamten Kampfkunst. Da es so viele Stiele gibt, gibt es auch so viele Erkl�rungen f�r die verschiedenen Formen. Wenn wir uns jetzt noch dar�ber im klaren werden, das es Hunderte von Kampfk�nsten gibt, dann ist die Aussicht auf eine Erkl�rung der Form doch recht gering. 

Da, wie ich schon in anderen Artikeln geschrieben habe, die Form das wichtigste eines Stils ist, sollte man diesem Punkt etwas mehr Bedeutung einr�umen. Was fasziniert uns eigentlich an den Formen? Ist es die Graduierung, die wir evtl. mit einer neuen Form erreichen, oder ist es einfach nur interessant diese Bewegungen auszuf�hren, in dem Glauben, das wir etwas ganz tolles bzw. ganz altes erlernt haben. Da die wenigsten von uns jemals eine Form entwickeln werden, kann ja nur die Faszination �brig bleiben, eine Form mit aller Intensit�t zu "k�mpfen".  In meiner unwissenden Art, w�rde ich sagen, das eine Karate Form recht leicht zu analysieren ist (ich wurde ja schon f�r diese Aussage beschimpft, doch ich m�chte nochmals betonen, eine Karate-Form ist "einfacher" aufgebaut, was im eigentlichen Sinne als Aufwertung gemeint ist), da ihr die gewissen "Schn�rkel" fehlen. Bei einer Kung-Fu Form sieht es schon ganz anders aus, denn in einer Kung-Fu Form gibt es viele Bewegungen, die nicht leicht zu erkl�ren sind. Was haben sich die alten Meister des Kung-Fu dabei gedacht, uns mit so einem "Scheinwissen" zur�ck zu lassen? Gibt es eigentlich f�r jede Form eine Erkl�rung, oder "basteln" wir uns einfach eine zusammen? Im nachhinein betrachtet, glaube ich, das auch meine Meister, Ihre Bunkai zusammen gebastelt haben, oder die Meinung Ihrer Meister �bernommen haben. Da aber jeder Sch�ler erst die Meinung seines Meisters �bernimmt, ist das vollkommen normal, und auch nicht verwerflich.

Ich glaube, das sich jeder einzelne, "Seine" eigene Wahrheit der Formen zusammen stellt, mit der er dann auch klar kommt. Ich glaube ferner, das dies ein ganz normaler, und auch zwingend notwendiger Werdegang ist, und das daran auch nichts anst��iges ist. Da die Formen das komprimierte Wissen eines Stils beinhalten, und vom Meister/Lehrer zum Sch�ler gelangen, ist es auch vollkommen klar, das eine gewisse Ver�nderung der Inhalte der Formen Einzug h�lt. Dies ist zwar auf der einen Seite schade, denn wir wissen nicht genau, was die alten Meister mit dieser Form trainierten wollten, auf der anderen Seite zeigt es uns aber auch, das die Kampfkunst lebt. Jeder der jetzt glaubt, das an dieser Evolution etwas schlechtes ist, der sollte sich mal in der Geschichte der Kampfk�nste umsehen, denn dieser Prozess ist keine Erfindung der Neuzeit, er besteht vom Anbeginn der Kampfk�nste. Ber�hmte Personen wie z.B. Yang Lu-Chan, Ed Parker, Gichien Funakoshi, Gogen Yamaguchi usw., ver�nderten die Stile die sie gelernt hatten, und schufen dadurch etwas neues. Leider �bertreiben einige unserer Zeitgenossen diesen Prozess, um sich selbst zu profilieren, was ich als �u�erst bedenklich ansehe.   

Ein Sch�ler/Trainer, der sich mit einer Form auseinander setzt, beigebt sich in ein Gebiet, welches bis dato nur den "Gro�meistern" vorbehalten war. Jeder Sch�ler, sei er auch noch so kurz dabei, wird eine Form f�r sich pers�nlich interpretieren, dies hat zur Folge, das sich die Kampfkunst �ndert. Ist das nun etwas schlechtes, oder nicht? Wenn ein Anf�nger der Meinung ist, die Form, und die daraus entstehenden Techniken, selbst zu interpretieren, dann halte ich das f�r wenig hilfreich, denn ein Anf�nger kann dieses Kapitel der Kampfkunst noch nicht �berschauen. Dies zeigt sich meistens sehr schnell, wenn ein Trainer auf die Techniken bzw. Vorstellungen des Anf�ngers eingeht, dann wird eines klar, es ist halt ein Anf�nger, auch wenn er sich noch so bem�ht. Dies liegt an der Tatsache, das man sich immer nur soweit mit einem Thema auseinandersetzen kann, wie man es auch verstanden hat. Um die Kampfkunst verstehen zu k�nnen, bedarf es mehr als nur Techniken - Formen zu trainieren, vielmehr braucht man eine gewisse Zeit, wo die Gedanken reifen k�nnen. Bei einem fortgeschrittenen Sch�ler sieht das schon ganz anders aus, denn er hat sich durch sein intensives Training, das Recht erarbeitet, seine eigene Meinung und auch seine Vorstellungen ins Training mit einflie�en zu lassen. Das aus dieser Beeinflussung (die Ideen des Sch�lers) des Trainings, der Unterricht gest�rt wird, kann ich nur verneinen, denn jede objektive Interpretation (und das ist sie ja, zumindest f�r den Sch�ler), ist eine Bereicherung f�r das Training. Wir Lehrer/Trainer k�nnen mehr von unseren Sch�lern lernen, als wir imstande sind zu begreifen. Jeder Trainer/Lehrer, ist beeinflusst von seinem Trainer, das ist ja nichts schlechtes, jedoch verlieren einige im Laufe der Zeit die Objektivit�t, und ich halte das f�r das schlimmste Verbrechen an der Kampfkunst. Der Spruch: Wir lernen miteinander und voneinander" hat allemal  seine Berechtigung, denn wir k�nnen nirgends so viel lernen, wie von unseren Sch�lern. Wer sonnst, au�er unseren Sch�lern, stellt so interessante und zu gleich verwirrende Fragen wie unsere Sch�ler? Eigentlich sollten wir unseren Sch�lern Geld daf�r bezahlen, damit wir (Trainer/Lehrer) die Kampfkunst besser verstehen lernen.

Das Lehrer /Sch�lerverh�ltnis ist sehr entscheidend, f�r das bestehen der Kampfkunst, denn wir k�nnen nicht mehr die alten Standarte von "17. Hundert haste nicht gesehen", oder so, auf unsere heutige Zeit projektieren. Das soll nicht hei�en, das wir die Formen �ndern m�ssen, sondern vielmehr sollten wir Trainer, die Anwendungen der Formen auf unsere heutige Zeit umstellen. Dies bedeutet nat�rlich, das wir Trainer, die Formen verstanden haben, und auch in der Lage sind, diese in unseren Zeit umsetzen zu k�nnen. Ich will damit nicht sagen, das die "alten" Techniken (auf die Formen bezogen) wirkungslos sind, jedoch sollte man die Anwendungen auf unsere heutige Zeit umstellen, denn mit der traditionellen Anwendung (Kung-Fu/ Karate...) machen wir uns mittlerweile l�cherlich. Ich bin mir sicher, das jeder von uns schon mal eine Erkl�rung von seinem Trainer geh�rt hat, mit der er nichts anfangen konnte. Vielleicht liegt es an der Tatsche, das wir noch nicht so weit wahren, oder aber, unsere Trainer haben sich den einfachen Weg ausgesucht, um etwas zu Vermitteln. Nat�rlich ist es einfach, das weiter zu geben, was man selbst gelernt hat, ohne sich dar�ber auch nur im geringsten seine eigenen Gedanken zu machen. Vielleicht liegt es aber auch daran, das unsere Trainer/Meister/Gro�meister es gar nicht zulassen, das wir uns unsere eigene Meinung bilden. Ich kenne Schulen, wo der Meister eine Position einnimmt, die Ihn zu einer unangreifbaren Person macht. Ob dies hilfreich f�r uns (die Kampfkunst) ist, das wage ich zu bezweifeln. 

Diese Fortentwicklung kann allerdings nur funktionieren, wenn wir immer wieder zu den "Wurzeln" der Kampfkunst zur�ckkehren, um unsere Gedanken neu einzurichten. Die Interpretation einer Form oder eines Stils, muss zwangsl�ufig eine individuelle sein, denn jeder ist unterschiedlich veranlagt. Somit zeigt sich auch, das wir Trainer/Meister das Bunkai einer Form, auf unsere Sch�ler "zuschneiden" m�ssen, damit diese die M�glichkeit bekommen, mit der erlernten Form arbeiten zu k�nnen. Ich glaube, das Ed Parker (American Kenpo Karate) mit seiner Lehrmethode genau den richtigen Weg beschritten hat, denn es gibt, soweit ich wei�, keine eindeutige Verpflichtung f�r den Sch�ler, die Formen und Techniken genau so auszuf�hren, wie er es selbst gemacht hatte. Er hat mit dieser Einstellung, keinesfalls die Wurzeln der Kampfkunst aus den Augen verloren, vielmehr hat er dadurch seinen Sch�lern die M�glichkeit gegeben, sich in der Kampfkunst zu entwickeln.

Ein Sch�ler, der auf Grund der herrschenden Umst�nde gezwungen wird, die Formen und Techniken so zu interpretieren, wie es sein Meister will, ist nach meiner Meinung keine Bereicherung f�r die Kampfkunst.

Ein Trainer/Meister/Lehrer, sollte seinen Sch�lern einen Weg aufzeigen, jedoch muss der Sch�ler diesen Weg mit seinen eigenen F��en beschreiten k�nnen.

 

 

 

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Stand: Samstag, November 03, 2012